21. OktoberNach dem Abstecher in die Grossstadt Barcelona freuen wir uns auf ein paar ruhige Tage am Meer. Wir haben auf einem Campingplatz in Cambrils einen Platz gebucht. Die Stellplätze auf diesem Platz waren allerdings so eng und auf jedem Platz hatte es Bäume mit tiefhängenden Ästen. Für Wohnwagen wohl kein Problem. Aber für unser rund 3,3 Meter hohes Wohnmobil keine Chance, irgendwie vernünftig zu parkieren. Also zur Reception, Situation erklärt und anstandslos das Geld zurück erhalten. Ich glaube, die kennen das Problem... Sandra hat in der Zwischenzeit auf dem Handy nach einem Stellplatz in der Nähe gesucht und auch einen gefunden. Somit geht die Reise für heute weiter und wir landen auf dem nahe gelegenen Stellplatz des "Camping Platja i Festa" etwas ausserhalb von Cambrils. Eigentlich ein wunderschöner Platz, direkt am Meer. Aber halt schon zu weit vom "Schuss" weg und wir wollten eigentlich die nächsten Tage ab und zu nach Cambrils und in das nahe Salou. Durch die Läden und über die Promenaden schlendern, vielleicht mal auswärts essen gehen und etwas "Urlaub" vom Reisen machen... Deshalb schauen wir uns nach einer Alternative um. Toller Stellplatz direkt am Meer ausserhalb von Cambrils - für uns leider zu weit weg um mit den Rädern nach Cambrils und Salou zu fahren. 22.-31. OktoberAuf unsere Suche nach einem Campingplatz in der Region sind wir in Salou fündig geworden. Salou kennen wir noch von unserem allerersten gemeinsamen Urlaub - das muss 1986 gewesen sein. Also vor 38 Jahren... Früher war bekanntlich nicht alles besser, aber bestimmt anders. Wir sind gespannt, ob wir das Salou von heute noch wieder erkennen. Unser damaliges Hotel gibt es auf jeden Fall noch. Es gehört jetzt in die H10 Gruppe, heisst aber noch immer Princess Salou. Der "Salou"-Schriftzug war bei unserem ersten Besuch noch nicht da. Das Meer und die traumhafte Strandpromenade allerdings schon. Ein toller, riesengrosser Campingplatz auf dem wir uns trotz teils heftigem Regen sehr wohlgefühlt haben. Obwohl es immer mal wieder geregnet hat, hat der Platz das Wasser gut aufgenommen und dank dem kiesig-sandigen Boden ist der Platz auch sehr schnell wieder abgetrocknet. Das hervorragende Restaurant im "Afrika"-Teil des Campingplatzes, von welchem die Bilder stammen, hatte auch einen Take Away. In den letzten Tagen gab es bei uns zweimal Pizza und zwei Mal Poulet mit Pommes. Eine gute Alternative zum Essen gehen im Dorf, wenn das Wetter unberechenbar ist. Einen der wenigen schönen und trockenen Abende haben wir genutzt um draussen auf dem Grill unsere erste selbstgemachte Paella zu kochen - sie hat wunderbar geschmeckt. Ein Gericht, das wir mit Sicherheit wieder mal kochen werden. Ob draussen, drinnen oder zu Hause. Bei uns auf dem Campingplatz hat es einen Tag lang stark geregnet. Es war speziell. Im Wohnmobil ist das Wetter, Blitz und Donner, der Regen der aufs Dach prasselt und der Wind der das Fahrzeug durchschüttelt viel stärker wahrnehmbar als zu Hause in der warmen Stube. Wir hatten keine Angst, es war für uns schon fast ein kleiner Event... Am nächsten Tag dann hat es allerdings Valencia mit voller Kraft erwischt. Die Bilder sind durch sämtliche Nachrichtenportale gegangen. Weggespülte Häuser. Autos, die wie Spielzeuge durch die Strassen gespült werden. Beschädigte Autobahnen, Autofahrer die stundenlang feststecken und dabei noch Glück haben, dass ihnen nichts schlimmeres passiert ist. Über 200 Menschenleben hat dieses Unwetter in Valencia ausgelöscht. Horrorbilder. Und wir nur gerade 250 Kilometer entfern von Valencia. Einmal mehr in unserem Leben können, dürfen, müssen wir dankbar sagen: Wir sind Glückskinder... Allen die uns in diesen Tagen kontaktiert und nachgefragt haben, wie es uns geht ein grosses Dankeschön. Es ging und geht uns gut. Zum Glück. 01.-03. NovemberUnsere nächste Station nach Salou wäre eigentlich Valencia gewesen. Wir haben per Mail einen Stellplatz reserviert und uns auf Valencia gefreut. Vom Stellplatz aus wäre die Innenstadt von Valencia einfach erreichbar gewesen. Nur eben... Valencia leidet gerade unter den Auswirkungen der Unwetter. Kein guter Zeitpunkt für einen City-Trip. Obwohl der Stellplatz auf unsere Absage per Mail geantwortet hat, sie wären gut erreichbar und hätten keinerlei Beeinträchtigungen auf ihrem Platz, sind wir bei unserer Entscheidung geblieben, Valencia von unserer Reiseroute zu streichen. Wir finden es in solchen Situationen immer schwierig. Soll man trotzdem in die Gebiete reisen? Das Leben geht ja bekanntlich weiter und die Menschen, welche von Tourismus leben, müssen weiterhin Geld verdienen. Oder meidet man diese Gebiete? Für uns war klar, wir fahren nicht nach Valencia. Ganz egal, ob wir die bereits bezahlten Euro 100,- für unseren Aufenthalt zurückbekommen oder nicht. Der Stellplatz hat unsere Annullation akzeptiert und wir haben einen Gutschein über den bezahlten Betrag erhalten. Wir werden Valencia in Zukunft also sicher noch besuchen. Aber aktuell hätte es uns wirklich keinen Spass gemacht. Aber was machen wir nun? Valencia grossräumig umfahren und weiter die spanische Mittelmeerküste runterfahren? Es ist bereits Anfang November und wollen eigentlich Ende November wieder zu Hause sein. Macht es Sinn, hunderte Kilometer weit zu fahren um dann nach einer Woche wieder langsam die Heimreise anzutreten? Nein, für uns macht das keinen Sinn und wir entscheiden umzukehren. Zurück nach Frankreich und von Tag zu Tag zu entscheiden, wie, wo, wann und wieso überhaupt... Langer Rede, kurzer Sinn: nächster Halt - La Seu d'Urgell. La Seu d'Urgell liegt an der spanisch-französichen Grenze, nahe Andorra. Google sagt folgendes zu La Seu d'Urgell: La Seu d’Urgell ist eine Stadt im Norden Kataloniens. Die Stadt in den Pyrenäen liegt nahe dem Bergstaat Andorra. Sie ist die Hauptstadt der katalanischen Comarca Alt Urgell in der Provinz Lleida. Die Stadt liegt 691 m über dem Meeresspiegel, ist 15,44 Quadratkilometer groß und zählt 12.261 Einwohner. Wir sagen: Ein hübsches, historisches aber recht verschlafenes Dörfchen. Für die Durchreise ok und bestens geeignet für unseren Plan, zurück nach Frankreich zu Reisen. 04.-06. NovemberHeute geht es zurück nach Frankreich. Es wurde eine spektakuläre Anreise nach Elne. Anfänglich war noch alles cool. Google Maps hat eine völlig andere Strecke vorgegeben als unser Navi im Wohnmobil. Da aber in unserem Navi unsere Masse eingegeben sind, Länge, Breite, Höhe und Gewicht und wir als kleiner Lastwagen auf gewissen Strassen nicht fahren dürfen, hat uns das nicht verunsichert. Da trauen wir lieber unseren Navi. Nicht dass wir stundenlang fahren und plötzlich kommt ein Tunnel oder eine Strasse, für die wir zu hoch, zu lang, zu schwer oder was auch immer sind. Also, Gas geben und los gehts. Anfangs über super Strassen, hat sich das Ganze gut angefühlt. Dann der mautpflichtige Tunel del Cadi - 30 Euro für ein paar Kilometer... Wenn wir Lebensmittel einkaufen, können wir dreimal Nachtessen kaufen für 30 Euro. Umgerechnet müsste bei uns die einmalige Durchfahrt durch den Gotthardtunnel mindestens 100 Franken kosten. Der Gotthard ist allerdings etwas fünf mal so lang wie der Tunel del Cadi. Also 500 Franken??? Wäre mal eine Überlegung wert für unseren Bundesrat. Die Kohle könnte man dann in die Krankenkassenprämien stecken und direkt an uns zwei überweisen. Wäre beides voll ok für uns. Aber was solls, wir haben bezahlt, sind durchgefahren, nach dem Tunnel die Strasse runter bis fast die Bremsen glühten und was macht unser Navi? Es will zurück zum Tunnel... Wir sind beide auch heute noch überzeugt, dass wir keine Abzweigung verpasst haben und verstehen die Welt nicht mehr. Zurück durchs Tunnel kommt für uns nicht in Frage. Also geben wir eine neue Route ein, auf welcher wir das Ziel auch erreichen. Was soll ich sagen: Wir sind am Ziel angekommen. Auf einer spektakulären über Fahrt über drei Pässe der Pyrenäen, teilweise 1500 Meter über Meer, kreuzen auf dem ersten Pass war höchstens mit einem Fahrrad möglich. Höchste Konzentration war gefordert, ich habe noch selten so intensiv "um die Kurve" geschaut beim Fahren... aber es war wirklich ein Highlight und ein bisschen wie die Geschichten aus der Miilitärzeit. 90% Mühsam aber nach ein paar Jahren weiss man nur noch was alles lustiges passiert ist. Elne ist bereit für Weihnachten - jedenfalls die örtlichen Läden. 06.-09. NovemberEine entspannte Fahrt von Elne nach Meze auf grossen Haupt- und Autostrassen haben wir hinter uns, als wir den Camping Car Park Meze erreichen. Wie entspannt Autofahren doch sein kann. Und auch landschftlich gar nicht so schlecht. Wir sind nun also wieder auf Meereshöhe, das Wetter ist merklich besser und die Temperaturen wieder höher. Aber für kurze Hosen und T-Shirt ist es dann, vor allem wenn es windet, doch etwas zu kühl. Trotzdem verlängern wir hier in Meze den Aufenthalt von einer, auf zwei und sogar drei Nächten. Wir geniessen die tollen Velowege und fahren zum Kaffeehalt an den Hafen und erkunden das schöne, verschlafene Städtchen. Heute, da ich ich diese Zeilen schreibe, haben wir den Tag auf dem Stellplatz verbracht. Duschen, Nägel machen (also nur 50% von uns), etwas aufräumen, chillen und die Sonne geniessen. Und nicht zu vergessen, den Blog wieder auf Vordermann bringen - ich hoffe, es liest sich einigermassen leicht... Hafen und Altstadt von Elne - den Kaffee haben wir sehr genossen. Auf dem Heimweg auf den tollen Fahrradwegen gings noch in den Intermarche zum Einkaufen.
30. September bis 02. Oktober Wir bleiben an der Küste und sind immer wieder vom Meer fasziniert. Das gilt auch für Portiragnes wo wir zwei Nächte bleiben. Die Sandstrände, das rauschen der Wellen, die unendliche Weitsicht. Ob sich die Einheimischen auch jeden Tag an diesem Anblick erfreuen können? Oder ist es halt wie bei uns, wenn wir durch Luzern gehen. Die Stadt mit all ihrer Schönheit ist halt einfach da und war es schon seit unserer Kindheit immer. Ich denke, man schätzt halt vor allem das, was man nicht immer hat. Und das ist auch gut so. Wir sind auf jeden Fall fasziniert vom Blick aufs Meer. Sobald wir auf einem neuen Stellplatz ankommen und eingerichtet sind - was übrigens jedes Mal weniger lang dauert, da wir schon total eingespielt sind, geht es ans Meer. Der Blick fasziniert jedes Mal wieder aufs Neue. Immer wieder erstaunlich, wie (vor allem) die Männer mit Ihren Giesskannen zum Wasserhahn pilgern um Liter um Liter Frischwasser in Ihre Wohnmobile zu füllen. Gut, unser Tank fasst 210 Liter Frischwasser. Das reicht schon mal ein paar Tage. Aber wenn wir Wasser benötigen oder die Abwassertanks voll sind, fahren wir halt schnell zur Ver-/und Entsorgungsstelle, die sich ja in der Regel nur ein paar Meter weit weg befindet und leeren und füllen alles wieder auf. Aber wie ein Gnu jeden Tag an die Wasserstelle zu pilgern, wäre mir echt zu doof... 03.-06. Oktober Von Donnerstag bis Sonntag bleiben wir auf dem Stellplatz in Argeles sur Mer. Der Stellplatz ist wie alle Plätze von Camper Car Park parzelliert, was wir inzwischen sehr schätzen. So hat jeder seinen Bereich, quasi sein eigenes Grundstück. Zudem gibt es auf allen Plätzen einen Stromanschluss. Dank diesem Stromanschluss sind unsere Batterien immer schön voll - klar, wir haben Solarpaneels auf dem Dach und würden nicht so schnell ohne Strom dastehen. Der fast grössere Vorteil am "Landstrom" sehen wir allerdings darin, dass wir Gas sparen können. Aktuell haben wir erst eine halbe Flasche Gas verbraucht und somit noch 1 1/2 Flaschen Reserve. Das reicht locker für diese 3-Monatsreise. Beim Gas muss man wissen, dass man im Wohnmobil damit kocht, den Kühlschrank betreibt und heizt. Das alles, ausser das kochen, kann man aber eben auch mit Landstrom. Vor allem die Heizung braucht sehr viel Gas und wenn diese elektrisch betrieben werden kann, ist der Gasverbrauch im Ganzen sehr gering (obwohl es tagsüber immer schön warm ist, läuft die Heizung in der Nacht ab und zu, da es locker mal so um 12 Grad wird). Ein grosser Vorteil für uns. Denn jedes Land hat andere Gasflaschen mit anderen Anschlüssen. Und wenn es nicht sein muss, haben wir keine Lust, in jedem europäischen Land wieder eine neue Gasflasche zu kaufen. Kommt noch der Flaschentausch hinzu, den wir uns bis jetzt dank Strom sparen konnten. Argeles sur Mer ist eine kleine Stadt mit einer tollen Strandpromenade. Nur leider ist hier in der Nachsaison nicht mehr viel los. Die meisten Geschäfte und Restaurants haben bereits geschlossen. 07.-09. Oktober Es geht über die Grenze. Heute erreichen wir Spanien und fahren auf den Stellplatz in Roses. Wir bleiben unserem Rythmus treu und machen zwei Tage halt auf dem Stellplatz. Viele sprechen immer davon, dass man nur schwer Stellplätze bekommt in Spanien, da viele Camper unterwegs sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir noch immer einen Platz bekommen haben. Voll sind die Plätze vor allem, wenn es aufs Wochenende zugeht. Deshalb schauen wir, dass wir nicht unbedingt am Freitag oder Samstag unterwegs sind. Montag und Mittwoch/Donnerstag haben sich für uns als Reisetage bewährt. Und wer so um den Mittag rum auf dem Platz ankommt, hat die grössten Chancen auf einen schönen Stellplatz. Roses ist eine kleine Touristenstadt direkt an der Französischen Grenze. Ähnlich wie Argeles sur Mer hat leider das meiste schon geschlossen. Im Sommer sind in dieser 20 000 Einwohner Stadt in der Regel 100 000 Touristen, welche die Stadt, den Strand und natürlich die Läden und Restaurants besuchen. Aber in der Nebensaison... Wir waren trotzdem zum Apero an der Strandpromenade und haben einen Stadtbummel gemacht. Pouletgeschnetzteltes mit Tagliatelle - wir setzen unseren Plan um und kochen einfache Rezepte selber. Sandra kocht ja schon lange sehr gut. Ich dagegen hatte nie Freude daran, habe mir aber vorgenommen, das Kochen von einfachen Menus auf unserer Reise zu lernen. Voila, hat übrigens viel besser geschmeckt, als es aussieht ;-) 10.-16. Oktober Auf dem Stellplatz in Palamos gefällt es uns so gut, dass wir eine ganze Woche bleiben. Dieser Platz hat eine Infrastruktur, die nicht viele Stellplätze haben. WC, Duschen - was wir beides nicht benötigen, da wir lieber im Wohnmobil duschen. Die Waschmaschine und Tumbler auf dem Platz nutzen wir diesmal allerdings, obwohl wir ja eigentlich unsere eigene kleine Waschmaschine an Bord haben. Trotzdem geht in den grossen Geräten natürlich mehr rein und es braucht weniger Anläufe, bis alles gewaschen ist. So legen wir einen Wäschewaschtag ein, besuchen den riesigen Waren und Lebensmittelmarkt, machen einen Stadtbummel und kehren zum Apero ein. Alles in allem eine tolle Woche in Palamos - vor allem auch, weil hier endlich mal mehr als nur ein Laden und Restaurant geöffnet hat. Marktbesuch in Palamos, Strandpromenade, Stadtbummel und Abendrot auf dem Stellplatz. Wir haben ihn "Negrito" getauft und ihm ab und zu unseren Campingstuhl zum ausruhen überlassen. Zwei Menus die wir schon zu Hause oft zubereitet haben und die auch im Wohnmobil hervorragend schmecken: Partyfilet und (die Weltbesten) panierten Schweinsschnitzel - beides mit Bratkartoffeln. 17.-20. Oktober Der Stellplatz Cabrera de Mar liegt perfekt um Barcelona zu besuchen. Das ist dann auch unser Plan und wir versuchen, online ein Zugticket zu kaufen. Dies ist leider nicht ganz einfach um nicht zu sagen unmöglich. Ich habe auf jeden Fall nicht wirklich durchgeblickt und so sind wir halt einfach zum Bahnhof und haben versucht, ein entsprechendes Ticket am Automaten zu kaufen. Schwierigkeit 1: Die Sonne. Das Display war durch die starke Sonneneinstrahlung praktisch unlesbar. Schwierigkeit 2: Auf dem anderen Bahnsteig waren die beiden Ticketautomaten im Schatten. Also rüber, Display gut lesbar aber ein Ticket zu lösen ebenfalls unmöglich. Beide Automaten meldeten immer wieder "versuchen Sie es in ein paar Minuten noch einmal". Sehr witzig, der Zug wartet bestimmt auch nicht ein paar Minuten, bis der Automat Lust hat uns ein Ticket zu verkaufen. Also wieder rüber auf den richtigen Bahnsteig mit den Automaten in der Sonne. Sandra hat mit der Jacke einen Sonnenschutz gemacht und nach ein paar Anläufen und mit wenig Sicht auf dem Display ist es uns gelungen, endlich zwei Retourtickets nach Barcelona zu kaufen. Habe ich schon erwähnt, dass uns durch dieses Automatendesaster der Zug vor der Nase abgefahren ist? Shoppingtag in Barcelona, Apero am Streefood-Festival und Burgeressen bevor es mit dem Zug zurück zum Stellplatz geht. Warten auf den Zug nach Barcelona - und warten in Barcelona bis die Frau aus dem riesengrossen Zara zurückkommt. Als Kälteschutz gedacht, taugt die Woll-Fleece-Decke des Club der 200 auch wunderbar als Schattenspender Raclette mit dem Käse den wir noch von zu Hause mitgebracht haben und selbstgemachte Pizza. Kulinarisch fehlt es uns an nichts - und auch sonst vermissen wir, ausser ein paar Freunden, nichts auf unserer Reise.
Den August haben wir fast komplett zu Hause verbracht. Wir haben Freunde besucht, sind Essen gegangen, waren beim Zahnarzt, haben die Räder in den Service gebracht, den Geburtstag meiner Mutter gefeiert und und und. Nun ist es Zeit und es geht wieder auf Reisen. Das Auto ist fertig eingeräumt und wir brechen am Dienstag, 03. September auf zu neuen Abenteuern. Wir planen, dem Rhein entlang nach Norden zu fahren, bis etwa auf Höhe der französischen Grenze im Norden und dann Frankreich nach Westen zu durchqueren, bis wir die Atlantikküste erreicht haben. Dann soll es die Küste runtergehen, weiter nach Spanien, evtl. Portugal um dann an die Mittelmeerküste zu wechseln und diese zu bereisen. Ende November/Anfang Dezember wollen wir wieder in der Schweiz sein. Das Ganze in unserem bewährt langsamen Tempo. Wir sind ja bekanntlich auf der Reise und nicht auf der Flucht. Was sich von diesem Plan dann umsetzten lässt, wohin wir überall wirklich reisen werden und wie es uns gefällt, könnt ihr regelmässig hier nachlesen. 3.-4. September Unsere Fahrt führt uns in den Süddeutschen Raum. Die erste Etappe ist der Stellplatz "Drei Länder Camp" in Lörrach. In Lörrach bleiben wir zwei Nächte und besuchen die Stadt. Wir waren früher schon mal da. Eine schöne Stadt um zu shoppen, zu flanieren und einzukehren. Gekauft haben wir nichts, konsumiert nicht viel und gegessen dann wieder "zu Hause" auf dem Stellplatz. 5.-8. September Rund 50 Minuten dauert die Fahrt von Lörrach zum Stellplatz von Camping Car Park in Vogelgrun, welches direkt an der deutsch-französischen Grenze liegt. In Frankreich gibt es einen grossen Stellplatzbetreiber, die Firma "Camping Car Park". Deren Stellplätze sind alle in einer App aufgeführt, auf welcher man in Echtzeit sehen kann, wie viele Stellplätze jeweils noch frei sind. Die App ist grundsätzlich kostenlos. Man kann allerdings gegen eine Jahresgebühr von 29,- Euro die Plätze sogar im voraus reservieren. Davon haben wir in der Folge Gebrauch gemacht und die Jahresgebühr bezahlt. Die benötigte Karte kann direkt bei der Schranke des Campingplatzes bezogen werden. Zudem ist jeweils ein WLAN vorhanden (das bei uns selten funktioniert), die Plätze sind kostengünstig und der Strom ist auch inbegriffen. Eine Supersache, welche für andere Länder durchaus nachahmenswert wäre. Wir sind auf jeden Fall sofort begeistert von dem System und übernachten die nächsten Wochen fast nur auf diesen Plätzen, welche es in Frankreich in ausreichender Zahl gibt. CCP Stellplatz Vogelgrun, direkt an der deutsch-französichen Grenze. Eine Brücke führt nach Deutschland in das schöne Städtchen Breisach. Wir haben uns einen super Stellplatz am Rand des Platzes ergattert. Der Platz liegt auf der Rheininsel, auf der einen Seite der Rhein, und auf der anderen der Grand Canal d‘Alsace. Wir hatten Glück und ein riesiges Frachtschiff hat die Schleuse befahren. Ein echtes Spektakel für uns zwei Landratten. Natürlich sind wir mit den Rädern über die Brücke nach Deutschland gefahren. Breisach hat eine schöne Altstadt und von weitherum gut sichtbar ist die Burg welche etwas erhöht über der Stadt liegt und von der man eine tolle Aussicht auf die Altstadt und den Rhein hat. 9. September Wer aufmerksam mitgelesen hat und mal nachschaut, wo Mezeriat liegt, der fragt sich unweigerlich, ob wir uns verfahren haben... Nein, wir fahren nicht falsch. Wir haben bereits unsere Reiseroute geändert. Nach intensivem Studium der Wetterprognosen haben wir uns entschieden, nicht mehr nach Norden und dann an die Atlantikküste zu fahren, sondern direkt in Richtung Süden ans Mittelmeer. Die Wetterprognosen waren grausig - und wie wir heute Wissen, haben diese gestimmt. In grossen Teilen von Osteuropa und im Grossraum Wien ist es zu massiven Regenfällen und Überschwemmungen gekommen. Im Rest von Nordeuropa hat es einfach viel geregnet und es wurde und ist weiterhin herbstlich kühl. Somit, richtig entschieden, mit der Flucht nach Süden. Wir sind jetzt auch nicht mehr langsam, sondern zügig auf der Autobahn unterwegs und erreichen nach rund 4 Stunden Fahrt Mézeriat. Hier ist es merklich wärmer und trocken. Das erste Fondue im Wohnmobil haben wir uns trotzdem gegönnt, auch wenn wir dem Herbstwetter noch einmal entfliehen konnten. 10.-11. September Die nächste Etappe auf dem Weg in den Süden und ans Mittelmeer erreichen wir nach rund 3 Stunden fahrt. La Voulte sur Rhone. La Voulte-sur-Rhone liegt im französischen Rhonetal, am Ufer der Rhone. Wir sind zwei Nächte geblieben und haben eine kleine Fahrradtour gemacht. Das kleine Dorf ist recht verschlafen und bietet nicht viel, das uns begeistert hätte. Trotzdem ist es eine schöne Gegend und wir haben den Autobahn freien Tag genossen. 12. September Nach weiteren 3 Stunden Fahrt erreichen wir den Stellplatz in Cabasse. Für uns ein reiner Übernachtungsplatz. Wir haben nicht einmal die Räder ausgeladen. Dafür haben wir uns auf der Karte angeschaut, ob wir lieber in Richtung Cote d Azur oder in allgemeine Richtung Westen weiterfahren wollen. Wir haben uns dafür entschieden, sobald wir das Mittelmeer erreichen, Richtung Westen der Küste entlang zu fahren. 13.-15. September Die Fahrstrecken werden wieder kürzer. Nach 1 Stunde Fahrt kommen wir in Carqueiranne auf dem Campingplatz Le Beau Veze an und checken ein. Dabei haben wir Glück, dass die Rezeption geöffnet hat und wir den reservierten Platz beziehen können. Das Ganze läuft unkompliziert. Wir dürfen den Platz selber aussuchen und sollen danach nochmal zur Rezeption um die Platznummer zu melden. Als wir das tun wollen, ist die Rezeption bis 15.00 Uhr geschlossen. Für uns kein Problem. Melden wir die Platznummer halt später. Aber wären wir eine halbe Stunde später erst angekommen, hätten wir die drei Stunden vor der Schranke warten müssen... sind manchmal schon komisch die Franzosen... Ein recht grosser, zu dieser Jahreszeit recht spärlich besuchter Campingplatz. Wir haben uns einen schönen, unter Bäumen gelegenen Stellplatz ausgesucht, bei dem wir trotz den Bäumen noch Satellitenempfang haben. Und wir sind endlich am Meer angekommen. Wir haben die Räder ausgeladen und sind runter in den Hafen und ans Meer. Der Tag endete dann mit einem traumhaften Sonnenuntergang. 16.-22. September Wie geplant fahren wir weiter der Küste entlang in Richtung Westen auf den Stellplatz "Port St. Louis du Rhone". Hier bleiben wir wieder einmal für eine ganze Woche und geniessen die Langsamkeit. Die Stadt liegt am linken Ufer der Rhone, etwa sechs Kilometer vor ihrer Mündung in das Mittelmeer. Da die Rhonemündung für Schiffe nicht befahrbar ist, wurde der Canal St. Louis erbaut, der die Binnenschiffe durch den Stadthafen von Port St. Louis du Rhone in den östlich der Stadt liegenden Golf von Fos geleitet. Wir verbringen die Zeit mit süssem Nichtstun, einkaufen, Radtouren in die Umgebung (überall im Internet liest man von Flamingos - die haben wir bis jetzt aber nur in Form von Plüsch in den Souvenierläden gesehen) und Schiffe schauen am Hafen. Bei einem Hafenbesuch hatten wir auch gleich das Glück, dass ein Frachtschiff eingelaufen ist, für welches dann die Zugbrücke hochgezogen wurde, damit es den Kanal befahren kann. Es gibt also tatsächlich Camper, die einen Vogel haben..., Raclette und den 2:3 Sieg von Luzern in St. Gallen geniessen, Einkaufen mit zwei "Wägeli", auch "Hüsli-Schnecken" findet man auf dem Stellplatz - ist ja auch eine Art von Camping im Mobilehome. 23.-29. September Die nächste Woche verbringen auf dem Stellplatz von "Le Grau du Roi". Der Platz liegt superzentral zu den Einkaufsmöglichkeiten und direkt am Meer. Wiedermal ergattern wir uns den (für uns) besten Stellplatz von allen. Wir sind gerne aussen am Rand, wo wir uns ungestört und mit viel Platz ausbreiten können. Dieses mal liegt die Strasse in der Nähe des Stellplatzes, was uns aber persönlich gar nicht stört. Lieber etwas mehr Platz als zwischen zwei anderen Campern eingeklemmt zu sein. Aber offenbar lieben unsere Camping-Nachbarn, dieses Kuschelcamping. Jeder wie er will. Die Woche geht schnell rum, es gibt auch einiges zu sehen auf dem Platz. Unzählige Möven und Elstern in der Luft, auf den Dächern, Antennen und Strassenlaternen, welche Ihre Kreise ziehen und durch die Lüfte segeln. Zudem jeden Abend in der Dämmerung mehrere Schwärme Schwalben, die für rund 10 Minuten ihre Runden drehen. Dann legten wir noch einen Waschtag ein und probierten endlich mal unsere eigene Waschmaschine aus. Wir sind begeistert - zwar hat es die Sicherung von Platz rausgehauen, aber wir konnten mit unseren Batterien die Maschine laufen lassen und haben den Platzstrom danach wieder eingesteckt um die Akkus wieder aufzuladen. Es hat natürlich in der kleinen Maschine nicht so viel Wäsche Platz aber wir haben ja Zeit und liessen die Maschine einfach drei oder sogar viermal nacheinander laufen. Schon bequem, wir sind begeistert. Wir besuchen natürlich auch zweimal das Dörfchen. Eine hübsche, touristische Hafenstadt wo tatsächlich auch noch Fischerboote anlegen und Ihren Fang ausladen. Viele schöne Restaurants, eine richtige kleine Fussgängerzone mit Souvenir-, Kleider- und Krimskrams-Läden. Uns hat es gefallen - jedenfalls bis zur Rückkehr zu unseren e-Bikes. Sandra hatte hinten einen Platten... Schnell bei Googlemaps nachgeschaut ob es einen Fahrradhändler in diesen kleinen Dorf gibt und siehe da. 45 Sekunden das Rad schieben und wir stehen um 14.59 Uhr vor dem Laden, der geschlossen ist - aber um 15.00 Uhr wieder aufmacht. Perfektes Timing. 12 Minuten später hat Sandra einen neuen Schlauch und kann wieder fahren. Das Ganze für 17,- Euro. Kann man nichts sagen, finde ich. Waren und Lebensmittelmarkt in La Grande Motte, dem Nachbarort von Le Grau du Roi. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Der Markt war eher klein aber die Strandpromenade war schön und das Cappucino mit Croissant sehr fein. Hat sich der Ausflug also doch gelohnt. ______________________________________________________________________________
01.-05. August Den 01. August verbringen wir in Bad Waldsee. Wie so oft kommt es anders als geplant. Sandra hat kurzfristig einen Termin beim Coiffeur bekommen. Leider erst am späteren Nachmittag. So machen wir uns mit den e-Bikes auf den kurzen Weg in die Stadt, genehmigen uns ein kleines Apero und stossen schon mal auf den Geburtstag der Schweiz an. Um 17.00 Uhr betritt Sandra dann den Coiffeur-Salon und ich erwarte Sie dann so 1 1/2 Stunden später wieder. Danach wollen wir zurück zum Wohnmobil um unser 1. August Raclette zu geniessen. Ich mache einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, kehre dann zum zweiten Apero ein, spaziere noch etwas weiter und warte auf den Anruf von Sandra. Was soll ich sagen, so gross ist Bad Waldsee nun auch wieder nicht und ich bin die meisten Gassen schon zwei oder dreimal durchwandert. Also geht es zum dritten Apero für mich. Ist ja nur noch etwa eine halbe Stunde, bis Sandra vom Friseur zurückkommt. So nach 45 Minuten bestelle ich dann noch ein Bier. Kann ja nicht mehr lange dauern bis Sandra fertig ist. Ich trinke langsam und mit Verstand, aber das Bier ist schon wieder leer. Von den Fernsehkrimis weiss ich, dass es keinen Sinn macht, eine Vermisstenanzeige aufzugeben, bevor die Person nicht mindestens seit 48 Stunden unauffindbar ist. Also harre ich aus und warte und warte... bis der erlösende Anruf dann so um 19.30 Uhr erfolgt. Der Friseur hat alles gegeben 2 1/2 Stunden hat es gedauert und wir beide haben keine Lust mehr, die Kartoffeln zu kochen und erst um 21.00 Uhr zu essen. Die Fischknusperli mit Salat und Pommes im Restaurant an der Ecke waren sehr lecker und dem Schweizer Nationalfeiertag würdig. Wir haben den 1. August Abend in Bad Waldsee genossen. Nationalfeiertag in Bad Waldsee mit Friseurbesuch, Spaziergang, Apero und feinem Nachtessen. Unsere französischen "Nachbarn" auf dem Stellplatz, mit welchen wir ab und zu ein paar Worte auf englisch wechselten, haben uns überraschenderweise eingeladen. Vor zwei Tagen haben wir Ihnen von unserer Reise berichtet und Ihnen den Link zu unserer Homepage gegeben. Und die beiden haben tatsächlich unsere Blogeinträge durchstöbert. Die Seite ist ja auf deutsch geschrieben und die beiden sprechen Französisch und Englisch. Aber Bilder sind ja international und so hat Annie das Bild vom Tiramisu entdeckt, welches wir uns an unserem Hochzeitstag gegönnt haben. Und da Annie ein superleckeres Tiramisu macht und wir dieses Dessert lieben, haben uns die beiden am nächsten Nachmittag eingeladen. Es war nicht nur ein leckeres Dessert, das wir serviert bekamen sondern auch toller und spannender Nachmittag bei Annie und Gérard. Die beiden leben in Ihrem Wohnmobil, einem wirklich schönen, grossen Fahrzeug mit Smart in der Heckgarage. Zwei spannende Menschen, die schon viel erlebt haben auf Ihren Reisen und uns viel darüber berichtet konnten. Danke euch zwei für die Einladung. Wir hoffen, es geht euch gut und ihr geniesst die Zeit. Tiramisu bei Annie und Gérard. Alles über Ihre Reisen unter: www.regle.eu/ Am 06. August machen wir uns in aller Frühe auf den Weg in die Werkstatt. Wir wussten gar nicht mehr richtig, wie man einen Wecker stellt. Seit zwei Monaten stehen wir einfach auf, wenn wir Lust dazu haben. Aber heute ist ein wichtiger Tag - wir bekommen unsere Waschmaschine in die Heckgarage eingebaut. Pünktlich um 08.00 Uhr treffen wir bei RMZ Oberschwaben ein. Wir laden die Heckgarage aus, damit die Monteure Platz zum Arbeiten haben, besprechen kurz wo die Tiny Wash am besten eingebaut wird und geben unseren Zettel mit den paar Kleinigkeiten an Garantiearbeiten ab, die noch gemacht werden müssen. Es ist gleichzeitig die Erstinspektion, welche nach drei Monaten (freiwillig) gemacht werden soll. Markus, einer der beiden Inhaber der Werkstatt warnt uns schon mal vor, dass die Arbeiten evtl. am nächsten Tag noch andauern werden. Wir können aber auf dem Firmengelände in unserem Carthago schlafen, von daher kein Problem für uns. Und da wir die Waschmaschine beim Grenzübertritt sauber ausführen und die Mehrwertsteuer bezahlen wollen, damit alles korrekt ist, macht es sowieso keinen Sinn, erst gegen Abend zu fahren und auf gestresste Zöllner kurz vor Feierabend zu treffen. Idyllisch gelegen, die Werkstatt von RMZ Oberschwaben und unser Schlafplatz für die nächste Nacht. Während die Arbeiten an unserem Auto ausgeführt werden, machen wir uns mit den Rädern auf nach Biberach. Nach kurzer Fahrt eine steile, relativ lange Abfahrt, die so richtig Spass macht. Im Hinterkopf aber immer die Tatsache, dass wir am Abend die gleiche Strecke wieder hochfahren müssen... Biberach hat uns bei schönstem Sonnenschein empfangen. Eine hübsche, kleine Stadt. Wir haben uns einen Kaffee gegönnt, sind etwas durch die Gassen geschlendert und am frühen Nachmittag zum Mittagessen einkehrt. Ein schöner Tagesausflug obwohl... Für die Rückfahrt haben wir einen anderen Weg auf Google gesucht. Die Strasse vom Morgen mit der Abfahrt war schon heftig und eher eng. So haben wir einen anderen Weg gefunden. Die Höhenmeter mussten dort natürlich auch überwunden werden. Es ging aber durch den Wald und wir konnten ab und zu absteigen, was auf der Hauptstrasse nicht ohne erhebliche Gefahr möglich gewesen wäre. Fazit: Toller Ausflug, toller Tag, aber recht strenge Rückfahrt, trotz e-Bike... Wir haben Sie! Die Tiny Wash ist eingebaut, die Garantiearbeiten sind alle gemacht. Die Jungs von RMZ Oberschwaben, die sich erst vor kurzen Selbstständig gemacht haben und bereits einen super guten Ruf als Carthago-Spezialisten haben, sind wirklich top. Die beiden Firmengründer haben beide jahrelang bei Carthago in Aulendorf gearbeitet. Entsprechend gut verstehen sie ihr Handwerk und kennen unseren Liner for Two in uns auswendig - sicher ein grosser Vorteil und für uns extrem vertrauensbildend. Ab sofort werden wir alle Arbeiten an unserem Carthago mit Sicherheit bei RMZ ausführen lassen. Unsere eigene Waschmaschine. Erfahrungsbericht folgt dann auf der nächsten Reise. Denn jetzt gehts nach Hause. Beim Zoll hatte wir keine Probleme, die Rückfahrt nach Luzern verlief auch ereignislos. Den August verbringen jetzt zu Hause, bevor es dann im September wieder auf Reisen geht.
Zwei weitere tolle Wochen liegen hinter uns. Wir haben Besuch aus der Schweiz bekommen und wurden reich beschenkt. Zudem sind wir zweimal in die Vergangenheit eingetaucht indem wir eine Schlossführung gemacht und uns über die Geschichte des Reisemobils im Erwin Hymer Museum informiert haben. Gefestet und Feuerwerk geschaut haben wir dann auch noch - aber lest doch am besten selbst... 16.-18. JuliWir verlassen den Stellplatz in Pill. Nach dem Geschmack von Sandra, der Schönste von vielen sehr schönen Stellplätzen, die wir auf dieser Reise besucht haben und machen uns auf nach Heiterwang, auf den Stellplatz vom Sunnawirt. Eine wunderschöne, rund 1 1/2-stündige Strecke welche uns durch herrliche Landschaft und über den kurvenreichen Fernpass führt, liegt vor uns. Der Stellplatz Heiterwang liegt auf knapp 1000 M.ü.M. in der Tiroler Zugspitz-Arena und ist umgeben von Bergen. Ein Paradies für Wanderer und Biker. Im nahegelegenen Heiterwangersee kann auch gebadet werden und es gibt weitere Möglichkeiten für Wassersport. Sogar ein Kursschiff verkehrt auf dem erstaunlich grossen Bergsee, welcher zudem noch durch einem Kanal mit dem benachbarten Plansee verbunden ist. Uns hat es gut gefallen beim Sunnawirt, weil es wirklich ruhig und gemütlich war. Zudem betreibt der Sunnawirt auf dem Platz ein Restaurant, welches wir natürlich auch besucht und fein gegessen haben. Nicht zu vergessen, die wunderschönen Hühner und der vermutliche schönste Hahn ganz Österreichs, welche uns täglich besucht haben. 19.-21. JuliWir verlassen die Berge und fahren die Fernpassstrasse hinab nach Füssen. Kurz vor unserem Ziel, dem Camper Stop Füssen, überqueren wir die Grenze und sind nun in Deutschland. Die Altstadt von Füssen ist wirklich sehenswert. Wie oft in Deutschen Städten sehr gepflegt und mit einer Fussgängerzone welche den Namen auch verdient. Bei schönstem Wetter haben wir den Ausflug sehr genossen, sind durch die Stadt flaniert, in den einen oder anderen Laden gegangen, haben den Strassenmusikern zugehört und natürlich, wie es sich für uns gehört, sind wir auch zum Apero eingekehrt. Eine Pizza haben wir dann auch noch gegessen bevor wir glücklich und zufrieden mit dem Rad zurück zu unserem Stellplatz gefahren sind. Blick aus der Ferne zum legendären Schloss Neuschwanstein. Ausflug mit den Rädern zum nahe gelegenen Lechfall. 22.-24. JuliHeute ist es soweit. Wir bekommen zum zweiten Mal auf unserer Reise Besuch aus der Schweiz. Wir haben auf dem "Via Claudia Camping" in Lechbruck am See einen Stellplatz reserviert. Reservieren von Stellplätzen funktioniert in der Regel nicht. Da es sich bei Via Claudia aber um einen Campingplatz mit angegliedertem Stellplatz handelt, war dies in diesem Fall möglich. Unser Besuch Ady hat auf dem selben Platz ein "Schlaffass" gebucht. Es handelt sich dabei tatsächlich um ein einfach eingerichtetes Fass mit Bett, Strom und alles was man so braucht um zwei tolle Nächte zu verbringen - naja, so toll waren die Nächte offenbar nicht. Ady hat nicht gut geschlafen. Das tollste gleichmal vorneweg: Wir hatten inzwischen einen kleinen Zigarettennotstand. Und da es unsere Marken nur in der Schweiz gibt, erfolgte rechtzeitig der Anruf/Notruf/Hilferuf in die Schweiz. Ady hat uns mit dem gewünschten Rauchzeug versorgt (natürlich nur in Höhe der erlaubten Freimenge - was denkt ihr denn ;-), alles andere wäre ja Schmuggel und illegal... Zu unserer grossen Überraschung war der Kofferraum von Ady aber prallgefüllt mit weiteren guten Gaben. Fast wie bei den heiligen drei Königen, wurden wir mit Bier, Brot und einem kompletten Raclette-Überlebenskit ausgestattet. Ady hat unsere früheren Blogeinträge aufmerksam gelesen und hatte Mitleid mit uns. Nun hoffen wir am 1. August auf gutes Wetter, so dass wir draussen vor dem Wohnmobil mit einem feinen Raclette den Geburtstag der Schweiz feiern können. Die Kartoffeln sind auf jeden Fall bereits eingekauft. Revanchiert haben wir uns an diesem Abend bei Ady mit einem feinen Schweinefilet vom Grill und Bratkartoffeln bei uns vor dem Wohnmobil. Es war ein gemütlicher und schöner Abend. Bilder gibt es von diesem Abend leider keine, wie ich gerade in diesem Moment feststellen muss. Am nächsten Tag hat uns Ady in seinem Mini Cabrio dann zu einem Ausflug auf das Schloss Linderhof eingeladen. Eigentlich wollten wir uns ursprünglich Neuschwanstein anschauen. Dort muss man die Tickets aber gefühlte drei Jahre im Vorfeld schon reservieren. Kurzfristig keine Chance. Ich bin aber überzeugt, mit Schloss Linderhof haben wir den besseren Deal gemacht. Zwar ein riesengrosses, mit viel Liebe und Arbeit gepflegtes Areal, das Schloss selber aber schön übersichtlich. Was nicht heisst, dass es nicht trotzdem pompös und glamourös daherkommt (fotografieren im Schloss ist leider verboten). Die rund 30 Minütige Schlossführung war gut und informativ. Mehr braucht es in meinen Augen auch nicht, so blieb uns nämlich noch genügend Zeit für einen weiteren Programmpunkt - wir fahren weiter nach Garmisch Partenkirchen... ...wir haben einen superzentralen Parkplatz in einem Parkhaus gefunden und haben uns Garmisch angeschaut. Es gibt ein paar wirklich tolle, kleine Läden. Nicht der übliche Mix mit den bekannten Kleiderketten. Die gibt es natürlich schon auch. Und auch der in dieser Stadt vermutlich obligatorische Bogner-Shop. Bei Bogner haben wir nichts gekauft. Vielleicht, weil es einfach unser Budget übersteigt, vielleicht aber auch, weil wir aktuell nicht auf Winterklamotten fixiert sind ;-) Das Gastroangebot ist übrigens reichhaltig - aber etwas komisch. Im ersten Gasthof, der so richtig traditionell daherkam, ist neu ein asiatisches Restaurant drin. Nach Begutachten der Karte, sind wir wieder aufgestanden. Uns war nicht nach Vietnamesichem oder Koreanischem Essen. Ein weiteres Restaurant hatte nur an der prallen Sonne noch Platz, was auch nicht gerade optimal war, bei dem super Wetter. Im Dritten haben wir uns dann für Schnitzel Pommes entschieden - und kaum bestellt, haben sie auch schon langsam damit begonnen, aufzuräumen... Schönes aber doch irgendwie komisches Garmisch Partenkirchen... 25. JuliNach der Abreise von Ady sind wir dann noch einen Tag in Lechbruck geblieben um am nächsten Tag die Reise nach Memmingen fortzusetzen. Wir haben einen sehr zentralen aber einfachen Stellplatz direkt am Stadtrand gefunden. Der Stellplatz - eigentlich ein ganz normaler Parkplatz, aber halt mir grösseren Parkfeldern, damit Wohnmobile darauf Platz finden - wird im Internet oft als zu klein für grosse Fahrzeuge beschrieben. Wir sind aber mal losgefahren und haben uns gesagt, wenns passt dann passts und wenn nicht, ziehen wir halt weiter. Deshalb fahren wir ja auch mit dem Wohnmobil durch die Gegend... und es hat gepasst. Wir konnten unsere 8,5 Meter am Ende des Platzes parkieren, wo wir niemanden beim Ein- und Ausfahren stören. Somit war das Thema Memmingen abgehackt. Das Thema: Wie lange bleiben wir hier war dann auch sehr schnell entschieden. Da wir bereits am Mittag auf dem Stellplatz angekommen waren, haben wir entschieden uns die Stadt anzuschauen und am nächsten Tag wieder weiterzureisen. Die Stadtbesichtigung hat sich dann auch gelohnt. Das können Sie wirklich die Deutschen. Tolle Altstädte überall. Fein herausgeputzt und mehrheitlich liebevoll renoviert. Kopfsteinpflaster, das in liebevoller und aufwändiger Arbeit erneuert wurde. Wenn ich da an den Grendel in Luzern denke, wo das Kopfsteinpflaster gegen Asphalt ausgetauscht wurde... Dafür gewinnt die Schweiz ganz sicher beim Handynetz, da können Sie noch daran arbeiten unsere Nachbarn. 26.-30. Juli...einsteigen Platz nehmen, die Fahrt geht loooooosssss.... Stadtfest und Kilbi in Bad Waldsee. Wir sind mittendrin statt nur dabei auf dem Stellplatz Therme Bad Waldsee. Schon mal vorneweg. Es sind bereits 8 Wochen, welche wir unterwegs sind. Ein erstes kleines Fazit haben wir ja bereits nach 3 Wochen gezogen. Hier unser Fazit nach zwei Monaten - es war bestimmt nicht unsere letzte Reise. Die Zeit vergeht extrem schnell. Uns ist und war noch nie langweilig. Europa ist schön und gross und es wartet noch so vieles, das von uns entdeckt werden möchte. Der Stellplatz in Bad Waldsee ist genial. Super nahe zur Stadt gelegen und trotzdem total ruhig. Man fühlt sich inmitten einer Naherholungszone und könnte meinen, der Platz liegt abgelegen irgendwo auf dem Land. Dabei sind es drei Minuten zur Altstadt, 7 Minuten zum Aldi und 12 Minuten (alle Zeitangaben gelten für das Fahrrad) ins Erwin Hymer Museum, von dem wir dann später noch berichten. Zudem hat der Platz zwei Parzellen, die für Wohnmobile über 8 Meter reserviert sind und am Kopfende liegen. Eine davon gehört seit vier Tagen uns. Somit haben wir freie Sicht auf Wiese und Wald und keinen Nachbarn, der sich oben ohne mit Bierbauch faul im Stuhl lümmelt. Nur so am Rande bemerkt sind es immer die Männer, welche oben ohne rum laufen, nie die Frauen. Und es sind nie die durchtrainierten ;-) Aber zurück zum Wesentlichen: An unserem Ankunftstag konnten wir unseren 27. Hochzeitstag feiern. Und wie macht man das am besten? Mit Schweinefilet vom Grill und zur Feier des Tages ein feines Tiramisu zum Dessert. Herzliche Gratulation an uns zwei und danke mein Liebling. Zwei Monate im Wohnmobil unterwegs und nie langweilig. 27 Jahre verheiratet und davon waren maximal 10 Minuten langweilig, wenn überhaupt ;-) Ist das Fremdgehen, wenn man als Carthago-Fahrer ins Hymermuseum geht? Ich denke nicht, denn es geht im Hymermuseum ja nicht um die aktuellen Wohnmobile - der Deutsche sagt übrigens mit Vorliebe "Reisemobil" dazu - sondern um die Geschichte, welche dahinter steckt. Und für diese darf sich ja auch ein Carthago-Reisemobil-Fahrer interessieren. Interessant war es auf jeden Fall und imposant auch. Da hat Hymer einfach mal ein mehrstöckiges Gebäude auf die grüne Wiese gestellt, das nur genau diesen Zweck hat, als Museum zu dienen. Eine spannende Zeitreise welche sich anzuschauen lohnt. Also, wenn ihr mal in der Nähe seid, egal ob Hymer-, Carthago-, Dethleffs-Fahrer oder Dachzeltcamper. Schaut vorbei. Übrigens, zwischen den Produktionsstätten von Hymer und Carthago liegen gerade mal rund 15 Minuten mit dem Auto. Stadtfest in Bad Waldsee mit Ständen, Livemusik, Flohmarkt und Luna Park - für uns eine kleine Kompensation zum Stadtfest in Luzern, das wir aus bekannten Gründen leider verpasst haben. Also nichts wie rein ins Getümmel. Nachtessen gab es dann aber wieder auf dem Stellplatz - wir mussten noch Ady's Racletteofen einweihen. Und das Feuerwerk haben wir auch auf dem Stellplatz, gemütlich im Campingstuhl genossen.
Übrigens: kurz vor dem Verfassen dieses Blogeintrags haben wir uns entschieden, noch länger zu bleiben und haben vorerst mal für drei Tage verlängert. Somit feiern wir den 01. August hier, wo wir uns sehr wohl fühlen. Entsprechend folgt dann noch ein zweites Kapitel Bad Waldsee. Wer kennt es nicht? Nach zwei Wochen Badeferien oder herumreisen, ist es dann mal gut mit Pizza, Burger, Schnitzel oder dem täglich gleichen Buffet im Pauschalhotel mit rundumsorglos Paket. Auch ein Grund, warum wir auf früheren Reisen, nach tollen Ferien, immer wieder gerne nach Hause gekommen sind. Das feine Essen zu Hause und vor allem unser Weltbestes Schweizer Brot. Mehr zu unseren aktuellen Erlebnissen und kulinarischen Highlights lest ihr weiter unten im Blog - viel Spass. 01.-07. Juliach einer rund einstündigen Fahrt über die Autobahn haben wir unser nächstes Ziel erreicht. Den "Caravanpark am Kalterersee" in St. Josef am See, noch immer im Südtirol. Obwohl noch in Italien gelegen, hatten wir ständig das Gefühl bereits in Österreich angekommen zu sein. Ich denke mir, das war früher noch viel komischer. Alle "Eingeborenen" reden Österreichisch und bezahlt wird in Italienischen Lire. Der Euro ist zum Reisen schon eine tolle Sache. Wir haben bei unserer Bank des Vertrauens ein Eurokonto eröffnet und eine Kreditkarte dazu bestellt. So zahlen wir im Euroraum ohne teure Bank- und Wechselkursgebühren alle unsere Einkäufe und Dienstleistungen einfach mit dieser Karte, was für uns wirklich sehr praktisch ist und sich bis jetzt super bewährt hat. Der Kalterersee, der wärmste Badesee der Alpen an der Südtiroler Weinstrasse, war für uns zum Baden dann doch noch zu kalt. Wer sich jetzt langsam Gedanken über unsere Körperhygiene macht, da alle Pools und Seen für uns zu kalt sind, kann sich beruhigen. Wir duschen regelmässig warm - das passt so für uns. Häppchen zum Znacht mit einheimischem Rotwein, Public Viewing bei Gretl an der Bar und Gelati. Man beachte übrigens auch die topmodischen Frisuren. Endlich hatte ein Friseur Zeit für uns. 08.-09. JuliEine tolle Woche war das am Kalterersee. Aber alles hat mal ein Ende und wir wollen ja was sehen von der Welt. So packen wir unsere Sachen und die Reise geht weiter. Immer weiter die Brennerautobahn in Richtung Norden, dieses mal auf den "Autohof Sterzing". Was nach Industriegebiet und LKW tönt, ist am Ende ein praktischer und schöner Wohnmobilstellplatz mit angegliedertem Restaurant. Dort soll es gemäss Google-Bewertungen die beste Pizza überhaupt geben. Haben wir natürlich ausprobiert - war gut, stimmt, aber da kennen wir in Luzern auch ein paar Läden, die das gerade so gut hinkriegen - einfach nicht für 9,- Euro ;-) Sterzing hat eine wirklich schöne Altstadt mit tollen Läden und Restaurant. Ein Ausflug der sich gelohnt hat. "Alpiner Hochgenuss mit Flair" sagt die offizielle Homepage des Tourismusbüros. Können wir so bestätigen. 10.-15. JuliNun gehts weiter nach Österreich. Für die Autobahnen in Österreich gilt bekanntlich eine Mautpflicht. PW Lenker kaufen dafür, ähnlich wie in der Schweiz eine Vignette, das "Pickerl". Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht benötigt man allerdings eine sogenannte Go-Box. Die Go-Box gibt es gemäss Homepage der ASFINAG, welche diese Maut eintreibt, auf einer Raststätte im Südtirol. Nur: Auf dieser Raststätte sind leider "nur" die "Pickerl", nicht aber die Go-Box erhältlich. Wir also zurück ins Wohnmobil und gegoogelt. Offenbar ist die Go-Box auch noch am Italiensch-Österreichischen Zoll erhältlich. Na denn. Schaun mer mal. Ansonsten gibts halt eine saftige Busse. Aber siehe da. In einer Zollagentur an der Grenze ist die Go-Box tatsächlich erhältlich. Die Box kostet 5 Euro und muss mit Geld aufgeladen werden. So sind wir nun also stolze Besitzer eines Plastikkastens der an der Windschutzscheibe klebt und während der Fahrt dauert piept. Man kann regelrecht zuhören, wie das Guthaben schwindet. So haben wir auf mehreren längeren Autobahnfahrten in Italien 22 Euro an Maut bezahlt. Auf einer eher kurzen Fahrt in Österreich bereits 36 Euro. Kein Wunder, ist Österreich bei Campern nicht das beliebteste Land... Dafür kostet der Diesel weniger als in Italien. Greta Tunberg hätte im Übrigen sicher Freude an unserem Reiseverhalten. Wir sind Anfang Juni mit vollem Dieseltank losgefahren und mussten bis jetzt erst einmal nachtanken. So geht nachhaltiges Reisen und Umweltschutz ;-) Unser nächstes Ziel ist der "Stellplatz Plankenhof" in Pill, Tirol, nahe von Innsbruck. Tierischer Besuch. Täglich und pünktlich gegen 13.30 Uhr kommen sie, die unerschrockenen Hühner und stolzieren über den Stellplatz, picken oder legen sich gemütlich hin. Mit den Hühnern kommt auch regelmässig der Wind. Wenn Chicago die Windy City ist, dann ist Pill definitiv das Chicago Österreichs. Für einen Fahrradausflug nach Innsbruck ist die Distanz für uns dann doch etwas zu gross. Da Pill aber recht gut mit dem ÖV erschlossen ist, haben wir uns mit dem Bus auf den 45 minütigen Weg nach Innsbruck gemacht. Wer noch nie da war, sollte das bei Gelegenheit mal nachholen. Eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und guten Restaurants. Den Stadtbummel haben wir genau so genossen wie das Nachtessen. Und nebenbei mit Lukas und seiner Familie noch einen ehemaligen Arbeitskollegen aus LZ Zeiten getroffen. Schwaz, das Nachbardorf von Pill, liegt dann schon eher in e-Bike Reichweite. Immer wenn Google-Maps 15 Minuten Fahrzeit angibt, rechnen wir noch ein paar Minuten drauf. Wir sind ja auf Reisen und nicht auf der Flucht... Am Samstag war in Schwaz sowas ähnliches wie das Luzerner Altstadtfest. Stand eigentlich fest auf unserem Programm und da wollten wir unbedingt hin. Aber der Wind war wieder so stark und das Wetter ungewiss, dass wir am Ende darauf verzichtet haben. Wir sind dann in die lokale Disco und haben die Nacht zum Tag gemacht - NEIN, natürlich nicht. Eine Disco gibt es in Pill gar nicht. Und wenn es eine gäbe, wären wir trotzdem nicht hin. Wir haben dann fein gekocht und noch feiner gegessen. Was, seht ihr im nächsten Beitrag. Schwaz haben wir dann am Montag besucht. Ein herziges kleines Städtchen und eine schöne, gemütliche Tour auf einem tollen Radweg. So macht Reisen und Fahrrad fahren Spass. P.S. Den Hanfautomaten haben wir nur fotografiert. Es ist noch genau gleich viel Hanf drin wie vor unserem Besuch. Und nun noch ein Wort zum Spätzlekääs, der im Titel dieses Blog-Eintrages schon erwähnt wurde. Bei jedem Einkauf schauen wir nach geriebenem Greyerzerkäse. Leider bis jetzt erfolglos. Unsere Älplermagronen, welche wir noch von zu Hause mitgebracht haben mussten also lange darauf warten, dass sie endlich zubereitet werden konnten. Die Rettung konnten wir in Form von Spätzlekääs kaufen. Schmeckt also fast genau so gut wie das Original daheim. Das wird vermutlich, da wir weder Fondue noch Raclettezubehör dabei haben, unser 1. August Menue.
Die 10 Tage auf dem Campingplatz sind vergangen wie im Flug. Überhaupt vergeht die Zeit rasend schnell. Uns war wirklich noch nie langweilig. Es gibt immer irgendetwas zu tun, im, am und rund ums Wohnmobil. Dann gilt es noch, die jeweilige Umgebung zu entdecken und ganz wichtig: auch mal etwas chillen. So heisst es heute Morgen alles einzupacken, was nicht schon am Vorabend von uns verstaut wurde, damit wir bereit sind für die Weiterreise. Weil wir neben dem Einbau der Waschmaschine auch gleich noch den ersten Inspektionsservice (nach 3 Monaten oder 1500 km empfohlen) machen lassen, möchten wir nicht zu viele Kilometer auf dem Tacho haben. Deshalb geht die Reise nicht weiter in den Süden ans Meer sondern eher in allgemeine Richtung Norden - Südtirol, Österreich und dann nach Deutschland ins Allgäu. Bei der Suche nach dem jeweils nächsten Stellplatz haben wir langsam aber sicher ein System entwickelt, das gut funktioniert. Es gibt gefühlt tausende von Stellplatz Apps. Da die richtige zu finden ist nicht ganz einfach und sicher auch sehr individuell. Bis jetzt fahren wir gut mit Google Maps und einer zusätzlichen App. Funktioniert ganz gut und die Rezensionen und Bilder auf Google Maps geben einen recht guten Eindruck von der Lage und der Ausstattung der Plätze. 20.-23. JuniSo haben wir auch den Stellplatz in Borghetto gefunden. Nach einer kurzen Fahrt und einem Halt auf der Autobahnrasstätte um unsere Tanks zu entleeren und Wasser nachzufüllen, was man fast auf jeder Raststätte in Italien kostenlos erledigen kann, sind wir kurz nach Mittag auf dem Stellplatz in Borghetto angekommen. Ein schöner Platz unter Bäumen, direkt neben einem grossen Feld mit Weinreben und nur wenige Minuten mit dem e-Bike ins Dorf. Die Entscheidung, hier für mehr als eine Nacht zu bleiben war schnell gefällt. Idyllisch gelegen neben Weinreben - Stellplatz in Borghetto Kurzer Ausflug mit dem Fahrrad nach Borghetto. Ein wirklich schönes, kleines Dorf mit vielen lauschigen Ecken und feinen Restaurants. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und sind zum Apero eingekehrt... Ausflug mit dem e-Bike nach Valeggio Sul Minicio. Auch ein sehr schöner Ort, wenig touristisch und der Markt hat auch gerade Feierabend gemacht, als wir kamen... Gelohnt hat sich der Ausflug trotzdem, denn die Strecke mit dem Rad dorthin war sehr schön. Übrigens: Der örtliche Friseur meinte, ich könne in zwei Wochen wieder kommen zum Haare schneiden. Bis dann seien sie ausgebucht. Was solls, ich versuche es dann später nochmal bei einem anderen Coiffeur. Am letzten Abend vor der Weiterreise - fein Essen in Borghetto - es war echt lecker. Von hier kommen übrigens die Tortellini, welche wirklich speziell gut sind. 24.-30. JuniDie nächste Etappe bringt uns nach Trient. Die Reise geht östlich dem Gardasee entlang in Richtung Norden. Wahnsinn wir gross dieser Gardasee doch ist. Rund 1 1/4 Stunden oder knapp 70 Kilometer Autobahnfahrt und die gesamte Zeit ist links von uns der Gardasee zu sehen. Bevor wir jedoch so richtig losfahren, machen wir noch einen Zwischenhalt bei einem Campingausstatter. Auf dem Einkaufszettel stehen Chemie fürs WC, ein Wäscheständer, eine Sturmleine und eine Trittstufe (der Einstieg wird teilweise ganz schön hoch, wenn die Hubstützen ausgefahren sind und wir sind ja auch keine 20 mehr). Chemie und Trittstufe haben wir gefunden. Der Rest war nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Da warten wir lieber noch etwas. Gibt ja noch mehr Campingläden. Nach rund 2-stündiger Fahrt haben wir den Stellplatz "Area Sosta Camper" in Trient erreicht. Trient ist, ausser dass es sehr geschichtsträchtig und früher für die katholische Kirche sehr prägend war (das könnt ihr alles auf Wikipedia nachlesen - von uns gibt es an dieser Stelle keine Geschichtslektion), die erste Stadt in der nur italienisch gesprochen wird, wenn man von Österreich her über die Brennerautobahn durch das Südtirol nach Italien fährt. Für uns, die wir von Italien her kommen, somit die letzte Stadt in der italienisch gesprochen wird. Bei unserem nächsten Halt heisst es dann: Man spricht Deutsch ;-) Eine kleine Besonderheit bei diesem Stellplatz ist die besetzte Reception. Man checkt sonst auf Stellplätzen oftmals ein wie in einem Parkhaus. Es gibt eine Schranke, Ticket ziehen, Stellplatz aussuchen, eine gute Zeit haben und vor der Abreise am Ticketautomaten bezahlen. Hier aber checkt man ein wie auf einem Campingplatz oder im Hotel. Die Dame war sehr freundlich, aber auch etwas unheimlich. Sehr dünn, sehr bleich, sehr wenig deutsch oder englisch sprechend dafür sehr viele Schuppen auf den Schultern... ja, ich bin oberflächlich, ich weiss, aber sie war tatsächlich etwas speziell... Auf jeden Fall hat alles bestens geklappt, wir haben uns einen Stellplatz ausgesucht und uns für drei, vier Nächte eingerichtet. Da wir vom Platz und von Trient recht begeistert waren und es uns sehr wohl war auf diesem Platz (die Dame war mehrheitlich in der Reception und hat uns deshalb auch keine schlaflosen Nächte bereitet) haben wir beschlossen, eine ganze Woche zu bleiben. Den Platz bezahlt man im voraus für die gewünschte Zeit. Also mussten wir nachzahlen. Ich rauf an die Reception und glücklicherweise hatte unser "Platzgespenst" frei und ihr Kollege hat die Verlängerung gebucht. Stellplatz in Trient mit neu gekaufter Trittstufe Die Altstadt von Trient Mehr als einmal sind wir mit dem Fahrrad die paar Minuten nach Trient gefahren oder haben eine kleine Velotour ins Umland gemacht. Trient ist sehr fahrradfreundlich und hat unzählige Velowege, die gut beschildert sind. So lässt es sich unbeschwert die Natur geniessen, während einem der Fahrtwind um die Ohren fegt (ok etwas übertrieben, so schnell fahren wir gar nicht...) Wenn der Grill am Schlauch zu brennen beginnt...Kaum zu erkennen im roten Kreis. Aber wenn der Haustechniker die Mutter vom Gasschlauch nicht richtig anzieht, kann sich nach ein paar mal grillieren halt der Schlauch lösen und das Gas brennt da, wo es eigentlich nicht sollte. Am Ende ist aber nichts passiert ausser dass der Kunststoff vom Grillgehäuse etwas angeschmort ist. Funktionieren tut das gute Stück aber noch und das Schweinefilet mit Sauce Bernaise und Bratkartoffeln hat köstlich geschmeckt. Die Verschraubungen sind jetzt übrigens erdbebensicher angezogen. Das Ergebnis kann sich dann am Ende doch noch sehen lassen.
Am 3. Juni sind wir zu unserer ersten Reise gestartet. Diese führt uns nach Norditalien, ins Südtirol, durch Österreich und danach nach Süddeutschland, wo wir Anfang August einen Werkstatttermin haben um unsere Tiny-Wash einbauen und den ersten Inspektionsservice durchführen zu lassen. Unser erster Eindruck von unserem neuen Leben: Cool, entspannt, schön, gemütlich, das was wir uns vorgestellt haben, eifach nur rüüdig. Wir sind gemütlich unterwegs, fahren nur wenige Kilometer pro Tag und haben zwei Dinge bereits rausgefunden: In Italien, in der Nähe grosser Städte ist es für uns mit unserem 8,5 Meter langen Wohnmobil nicht so toll. Zudem hört und liest man immer wieder von Einbrüchen, Diebstählen und anderen Schauermärchen in Grossstadt Nähe. So bleiben wir lieber ländlich und in den kleinen Dörfern und Städtchen, die auch, oder erst Recht ihren Charme und Reiz haben. Zum anderen fahren wir nicht jeden Tag, bleiben lieber zwei, drei oder gar vier Nächte auf einem Stellplatz, wenn uns dieser gefällt und es im Umfeld etwas zu erleben gibt. Somit sind wir sehr gemütlich und langsam unterwegs, können aber die Umgebung viel besser erkunden und kennenlernen. Bisher führte unser Weg von Luzern über den Gotthard, ja darüber, weil unser Carthago beim ersten Halt auf der Raststätte vor dem Gotthardtunnel recht stark nach neu oder kaputt gerochen hat... Ein kurzer Halt in Erstfeld bei einem Garagisten hat uns dann etwas beruhigt, aber auch nicht viel weitergebracht. Der Mann von Brand Automobile hat seine Nase in den Motorraum gesteckt und war wie wir der Meinung, das sei einfach, weil der Wagen noch neu sei. Auf der Fahrt von Deutschland in die Schweiz war der Wagen aber noch Neuer ;-) und hat nicht gerochen. Somit blieb bei uns doch ein etwas komisches Gefühl und wir haben entschieden, über und nicht durch den Gotthard zu fahren. Wie wäre das peinlich, wenn wir trotz komischem Gefühl am Ende der Grund für die Radiodurchsage "30 Kilometer Stau wegen Pannenfahrzeug im Gotthardtunnel" gewesen wären. Dann doch lieber drüber. Ist auch viel schöner, klappt auch mit dem Carthago wunderbar und die meterhohen Schneewände an der Strasse waren eindrücklich. Wie erwartet hat der Geruch in der Zwischenzeit aufgehört und mit dem Iveco ist alles in Ordnung. 03. JuniDie erste Nach verbrachten wir auf dem Stellplatz "Camper Area Tamaro" im Tessin. Wir haben die E-Bikes ausgeladen und sind eine kurze Runde gefahren. Leider war das Grotto, das ganz in der Nähe gelegen ist geschlossen, sonst hätten wir uns sicher verführen lassen und auswärts gegessen. Velotour mit "Eselsafari" in Tamaro
Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter. Ich getraue es mich gar nicht zu schreiben, aber wir haben das Navi falsch eingestellt. Statt nach Cernobbio sind wir in Cannobio gelandet. Also eigentlich sind wir gar nicht Schuld sondern das Navi. Dieses hat Campingplätze und Stellplätze bereits vor eingestellt. Eigentlich super, gäbe es nicht an beiden Orten Stellplätze mit dem gleichen Namen. So haben wir leider den falschen eingegeben, was aber nicht weiter schlimm war. Cannobio ist immer eine Reise wert und wir haben einen schönen Spaziergang gemacht und eine gemütliche Nacht verbracht. Das Beste gemacht aus dem Navi-Irrtum - gemütlicher Bummel durch Cannobio
Nach dem unfreiwilligen Abstecher nach Cannobio sind wir dem See entlang zurückgefahren, wieder über die Grenze in die Schweiz und diesmal auf dem richtigen Weg nach Cernobbio gelandet. Die Fahrt verlief ereignis- und problemlos und wir sind auf dem praktischen und gemütlichen Stellplatz "Tavernola" nahe Cernobbio und unweit von Como angekommen wo wir uns entschieden haben zwei Nächte zu bleiben. Der kleine Stellplatz hat sich recht schnell gut gefüllt und war ausgebucht. Die meisten anderen Camper, welche später noch angereist sind, haben kurzerhand auf dem Parkplatz ausserhalb übernachtet. Vermutlich nur mässig bequem zum schlafen, da der Platz ausserhalb sehr abschüssig war. Wir hingegen haben gut draussen vor dem Auto gegessen und auch wunderbar geschlafen. Herzlichen Dank an Benno und Krisi für das Quasi-Znacht Sponsoring. Unsere besten Freunde haben uns für die erste Reise ein paar feine geräucherte Wurstwaren als Reiseproviant mit auf den Weg gegeben. Kaltes Plättli mit gesponserten Würsten, gekauftem Käse und Rotwein noch von zu Hause. Am nächsten Tag sind wir mit den Bikes nach Cernobbio und etwas über den Markt und durch das Dorf geschlendert. Ein Apero bei dem schönen Wetter haben wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Ein toller Tag in einem schönen Ort, direkt am Ufer des Comersee.
Unser weiterer Weg führte uns nach Bergamo auf den Stellplatz "City of Thousand" in der Nähe von Bergamo. Hier sind wir zum Entschluss gekommen, dass die grossen Städte für uns nicht so geeignet sind. So sind wir nur zum Übernachten geblieben und haben, ausser zum Einkaufen im nahegelegenen Lidl, den Platz nicht verlassen. 08.-09. JuniDa wir ja bereits von zu Hause aus für 10 Tage einen Campingplatz am Gardasee gebucht hatten und nun noch drei Tage bis dahin übrig waren, haben wir uns einen Stellplatz gesucht, auf dem wir die diese Tage gemütlich stehen und kleine Ausflüge mit dem e-Bike machen können. Diesen Platz haben wir dann am nördlichen Ende des Lago d'Iseo gefunden. Der Platz trägt den einfachen Namen "Iseo See Stellplatz" und ist ein einfacher Asphaltplatz mit Parzellen. Er bietet aber alles was es fürs Campen braucht und war somit perfekt für uns. Wir bereits geschrieben, haben wir einige kleinere Touren mit dem Bike gemacht, Lebensmittel im nahen Markt eingekauft und das Auto etwas aufgeräumt sowie gewisse Dinge praktischer eingeräumt. Die Zeit vergeht, auf diesem, wie auch auf allen anderem Plätzen irgendwie wie im Flug und langweilig war es uns bis jetzt wirklich noch nie. 10.-19. JuniUnser erster Campingplatz - "Europa Silvella" in San Felice del Benaco am Westufer des Gardasee. Die Idee war es, nach den ganzen Vorbereitungen zu Hause, den Besuchen in Campingläden, schwedischen Möbelhäusern, Velogeschäften, Gesprächen mit Versicherungen, Motorfahrzeugkontrolle, dem Einrichten eines elektronischen Briefkasten usw. usw. ein paar Tage Badeferien am Gardasee zu machen. Deshalb haben wir bereits vor der Abreise, diesen tollen Campingplatz ausgesucht und übers Internet gebucht. Die Idee war grundsätzlich gut und der Platz auch wirklich toll. Mal etwas anderes als einfache Stellplätze ohne grosse Infrastruktur. Der Platz verfügt über ein tolles Restaurant, in welchem man zu wirklich moderaten Preisen (Pizza Prosciutto/Funghi um die 9 Euro) sehr gut und in toller Ambiance, mit Blick auf den Gardasee essen kann. Es gibt einen kleinen Einkaufsladen (der dann immer noch günstig ist im Vergleich zu Schweizer Preisen) aber doch eher teuer im Vergleich zu lokalen Läden und natürlich gibt es eine Pool-Landschaft und eine Pool-Snackbar. Nur leider gibt es kühles und nicht immer gutes Wetter und saukaltes Wasser im Pool. So wurden die 10 Tage Badeferien halt zu 10 Tagen Ferien ohne Baden. Wir Camper sind ja flexibel ;-) Die Zeit haben wir trotzdem gut und ohne Langeweile hinter uns gebracht. Wir haben die Stauräume im Wohnmobil noch einmal etwas optimiert (danke an Robi und Marija für die Transportkisten die sind Gold Wert) und im Innenraum noch kleine Dekorationen angebracht. Und dann war da noch dieser unerwartete Anruf aus der Schweiz. Thomas, ein lieber, langjähriger Freund aus Luzern, hat sich angemeldet und hat dann eine knappe Woche mit seinem Wohnmobil auf einer der Nachbarparzellen verbracht. Wir haben zusammen gegessen, mal bei uns, mal bei ihm, einen Tagesausflug gemacht und einen Abend im Campingplatzrestaurant genossen. Alles in allem eine schöne Zeit am Gardasee - auch ohne Baden. Grosse, schattige, abgetrennte Parzellen und toller Poolbereich mit (für uns) zu kaltem Wasser Dekoration und Abschiedsfoto von und mit den Zuhausegebliebenen. Danke an Benno und Krisi sowie Ady und Priska. Eure Geschenke haben einen Ehrenplatz erhalten. Nicht nur der Pool, auch der Gardasee ist noch zu kalt zum Baden. Ausflug mit Thomas ins Nachbardorf
Nach einigen Verzögerungen, auf welche wir hier nicht näher eingehen, konnten wir am 07. Mai endlich bei Carthago in Aulendorf unser Wohnmobil übernehmen. Wir wurden am Morgen früh von unserem lieben Freund Ady zu Hause abgeholt und er hat uns gut und sicher nach Aulendorf chauffiert. Vielen Dank lieber Ady. Das ist für uns nicht selbstverständlich und wir schätzen diesen Freundschaftsdienst und deine Freundschaft sehr. Nach einem feinen Mittagessen beim Italiener in Aulendorf, sind wir dann nach Carthago City gefahren wo er schon fein herausgeputzt bereitstand: Unser Liner for Two. Ich muss gestehen, als ich den Wagen so in der Ablieferungshalle stehen sah und daneben stand, kam schon ein wenig Respekt auf und ich dachte mir, wie bringe ich dieses Riesen Ding nur heil nach Hause. Die Fahrzeugübernahme klappte reibungslos und schon bald klemmte ich mich hinter das Steuer und fuhr zuerst mal rein nach Aulendorf, denn wir hatten uns eine Nacht im Hotel Arthus gegönnt. Das Wohnmobil war ja noch nicht eingerichtet und nicht bereit, um drin zu schlafen. Und am gleichen Tag noch in Richtung Zoll zu fahren und den Papierkram zu erledigen (danke an dieser Stelle an die Zollagentur Imlig in Thayngen. Ohne die Hilfe dieser Agentur würden wir vermutlich noch heute am Zoll stehen und Papiere ausfüllen), hätten wir auf keinen Fall geschafft. So kamen wir im Arthus nicht nur zu einem schönen Hotelzimmer und einem feinen Nachtessen, sondern bereits nach ein paar Stunden als Besitzer eines wunderschönen Wohnmobils zum ersten für uns persönlich reservierten Parkplatz, direkt vor dem Hoteleingang ;-) Danke dem Team vom Hotel Arthus für diesen VIP-Service. Die Zollabwicklung und die fahrt nach Hause verliefen dann problemlos. Mit dem, im ersten Moment, tatsächlich etwas grossen Gefährt, bin ich nach einigen Kilometern sehr gut zu Recht gekommen. Und gemütlich ist es eigentlich auch, auf der rechten Autobahnspur mit 90 oder 100 km/h zu cruisen. Am Dienstag, 11. Juli 2023 um 08.45 Uhr war es so weit. Die praktische Fahrprüfung. Treffpunkt mit meinem Fahrlehrer Manfred war um 07.30 Uhr bei der Fahrschule Stadelmann in Malters. Noch einmal die wichtigsten Dinge zusammen durchgehen. Allfällige Fragen von Manfred beantworten lassen und noch etwas "einfahren". Zuerst machen wir noch einmal die Abfahrtskontrolle. Diese besteht aus gefühlten 30 oder noch mehr Punkten, die kontrolliert werden müssen. Kontrolle des Fahrzeugs von Aussen auf sichtbare Schäden, Reifenkontrolle, Scheiben und Lampen. Die Flüssigkeitsbehälter im Motorraum, die Scheibenwischer. Ist der Keil und der Feuerlöscher vorhanden und und und... Dann vor der Wegfahrt die Beleuchtung kontrollieren. So nach dem Motto: Blinker links, geht - geht nicht - geht - geht nicht - geht... Vor der Abfahrt noch die Fuss- und Handbremse kontrollieren und dann geht es endlich auf die Strasse. Auf die Frage von Manfred, ob ich die Manöver nochmal üben möchte, habe ich dankend abgelehnt. Das habe ich im Griff. Wie auch das Fahren. Ich bin nicht nervös (bin ich eigentlich nie) und recht überzeugt, dass ich die Prüfung schaffe. Dann also los. Auf Umwegen (wir haben noch genügend Zeit bis zur Prüfung) nach Luzern zur Motorfahrzeugkontrolle. Bei der MFK angekommen warten wir auf den Prüfer. Der kommt die etwa 150 Meter zu uns über den Hof gelaufen. Hat etwas Hollywoodmässiges, wie er so ankommt. Das Ganze in Zeitlupe und mit "Spiel mir das Lied vom Tod" unterlegt würde das am TV bestimmt krass aussehen, wie er auf uns zuschreitet. Aber was soll ich sagen. Er ist ganz nett. Ist ja auch eine Zusatzprüfung der C1 Ausweis. Das ich Auto fahren kann, setzt er vermutlich voraus. Dann kann es also losgehen. Schon wieder Abfahrtskontrolle, Licht und Bremsen kontrollieren und los gehts auf die Strasse. Ein bisschen Innerorts, etwas Kreiselfahren, dann nach Stansstad. Das erste (und wie sich herausstellt auch das letzte) Manöver: Wenden und rückwährts fahren im Dorf. Danach nach Stans und auf die Autobahn nach Luzern. Zurück in Luzern mitten in den Stadtverkehr. Wieder Kreisel, 30-er Zonen und dann langsam aber sicher wieder zurück zur MFK. Während der ganzen Fahrt haben sich der Prüfer und ich hervorragend unterhalten. Ein sehr umgänglicher Mensch war das. So macht Prüfung Spass. Fazit: Keine Kommentare vom Prüfer ausser: Gratuliere, Prüfung bestanden! Mein Dank geht an dieser Stelle auch an Manfred, meinen Fahrlehrer und an Lukas, welcher den Theoriekurs geleitet hat. Und natürlich an das gesamte Team der Fahrschule Stadelmann. Ich kann die Fahrschule jedem empfehlen. Der zweitägige Theoriekurs und die Fahrstunden waren sehr professionell und mit Sicherheit der Schlüssel zum Erfolg. ![]() Roger nach bestandener Fahrprüfung |